England & Wales 2017 – Teil 1: Über Holland nach England

Saisonauftakt 2017

Mittwoch, 05.04.2017

Allmählich wird der jährliche Saisonauftakt des Didimobils zu den Eishockey-Playoffs in Nottingham schon zur Tradition. Zum dritten Mal soll es diesen April auf die Insel gehen; bis nach Nottingham mit drei Bullis, danach wird uns der Chefkoch leider verlassen und weiter nach Schottland reisen. Schottland wäre für mich ursprünglich eine Idee des „Sohnes“, der jedoch jetzt in einem anderen Bundesland ohne Osterferien zur Schule geht und daher nicht dabei sein kann. Da mit dem Feuerwehrmann und seiner Frau sowie meiner lieben Beifahrerin drei „Neulinge“ dabei sind, einigten wir uns auf ein kleines „Revival“ in Form einer Kombination aus den beiden letztjährigen Touren.

Die Hinfahrt läuft wie gewohnt ab: Am Dienstagabend sorgt ein Heimspiel des Herzens-Fußballvereins dafür, dass Didi nicht rechtzeitig ins Bett kommt und am nächsten Morgen völlig unausgeschlafen und in aller Hektik seine Koffer packt und im Didimobil verstaut, mit welchem er sodann zur Arbeit fährt. England ist trotz Brexit-Absichten teuer, und so muss am Vormittag noch etwas Geld verdient werden. Pünktlich um halb eins ist dann Feierabend, auf nach Schwarzenbek und meine Beifahrerin für die nächsten zwölf Tage abholen. Standesgemäß noch die Kiste Fritz und literweise Schnaps einkaufen und in ziemlicher Eile auf zum „Gruppentreffpunkt“ am Autohof in Rade. Der Feuerwehrmann meldet bereits kurz nach unserem Aufbruch deren Ankunft am Treffpunkt, der Chefkoch überholt das Didimobil kurz vor Rade.

Gegen 16 Uhr starten nun sechs Unerschrockene mit drei VW-Bussen bei schönstem Frühlingswetter Richtung England. Am Autohof bei Cloppenburg der obligatorische McDonalds-Stop, dann geht es weiter über die Landstraße nach Meppen und weiter nach Holland. An der Grenzgiraffe versinkt die Sonne, der Urlaub hat begonnen.

Wir kommen gut durch, bei Nacht wirken die holländischen Autobahnen beinahe nicht mehr ganz so trist wie am Tage. Wir nehmen uns vor, bis irgendwo hinter Zwolle zu fahren, sind aber alle guter Laune und so schaffen wir es sogar bis kurz vor Rotterdam. Dieses Jahr nehmen wir zur Abwechslung mal die Fähre von Hoek van Holland nach Harwich. Das spart rund 600 Kilometer und ist preislich kaum teurer als die inzwischen stark angezogenen Kanalfährenpreise. Um kurz nach 23 Uhr erreichen wir einen relativ teuren Stellplatz am Stadtrand von Rotterdam. Parkplatzlike, 17,-€, Dusche kostet extra. Was solls, wir können morgen ausschlafen, in Ruhe tanken und pfandfreie Getränkevorräte für die Reise bunkern.

Mal eine neue Fährstrecke

Donnerstag, 06.04.2017

Was würden wir bloß ohne unseren Chefkoch machen? ♥

Bis zur Fähre veranschlagt Google Maps rund 40 Minuten, der Check-In schließt um 13:30. Wir suchen uns einen Supermarkt und bestücken das Didimobil mit allerhand pfandfreien Dosen und Flaschen mit meist alkoholfreiem Inhalt und tanken noch einmal für über 1,20€ pro Liter die Fahrzeuge voll – England ist erfahrungsgemäß noch einmal eine gute Ecke teurer.

Eng(e)land, wir kommen. 🙂

Warten auf den Einlass

Gegen 12:30 erreichen wir das Fährterminal, der Check-In verläuft zügig und reibungslos. Die Fähre macht einen größeren Eindruck als die Kanalfähren; auf dem einzigen der kabinenlosen Öffentlichkeit zugänglichen Deck lässt sich allerdings die eher triste Ähnlichkeit zu den Kanalfähren nicht verbergen – mit dem Unterschied, dass wir heute mehr als viermal so lange unterwegs sein werden.

Wunderschöne Puffbeleuchtung auf der England-Fähre. 😉

Der Wasser-ADAC ist schon da.

Wir legen pünktlich ab, nach einer Stunde ist Kontinentaleuropa hinter uns verschwunden und wir gleiten über die ruhige Nordsee gen Britannien. 168 Schweinswale oder Tümmler oder zumindest delphinähnliche Tiere sollen unser Schiff regelmäßig verfolgen, steht auf großen Hinweisschildern auf der Fähre angeschlagen. Wir sehen keines davon – vermutlich eine ebensolche Urban Legend wie Elche und Murmeltiere. 😉

Keine Meeressäugetiere in Sicht. Alles Seemannsgarn. 😉

Der Frachthafen von Felixstowe liegt gegenüber von Harwich

Sonnenuntergang bei Ankuft in Harwich

Pünktlich um 19:45 Ortszeit legt unsere Fähre an. Didi hatte sich bereits einen netten Campingplatz an einem Pub rund zwanzig Minuten von Harwich entfernt ausgeguckt, allerdings hat dieser ob unserer Ankunft spontan wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. Wir versuchen unser Glück im Nachbarort; dort soll es ebenfalls einen Pub geben mit ein paar wenigen Wohnmobilstellplätzen. Genau zwei gibt es dort, die beide bereits belegt sind. Aber das überaus hilfsbereite Pub-Personal telefoniert kurz mit einem befreundeten Landwirt rund einen Kilometer den Berg hinauf, und so dürfen wir bei ihm auf dem Hof stehen. Eine Arbeiter-Toilette in einem kleinen Holzverschlag wird in der Dunkelheit noch schnell pikobello auf Vordermann gebracht, und so genießen wir einen ersten Abend bei Kerzenschein und ohne Strom unter sternenklarem Himmel bei nur noch drei Grad Celsius. Nach zwei Schlummertrunks geht es daher schnell ins warme Bettchen.

Wagenburg auf dem Bauernhof

 

2 Replies to “England & Wales 2017 – Teil 1: Über Holland nach England”

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