An der Nordseeküste, Pfingsten 2018

Grüne Strände und hohe Deiche

Samstag, 19.05.2018

Knapp ein Monat ist seit dem Didimobil-Saisonauftakt in Schottland vergangen, und die geplante „Therme-Erding-Vatertagstour“ mit dem Junior musste aufgrund schulischer Verpflichtungen wieder ausfallen. Gibt es so etwas wie Entzugserscheinungen, wenn man zu lange nicht „on the road“ ist? Mit dem Pfingstwochenende steht ein langes Wochenende an, und eigentlich war das Didimobil bisher nur fern der norddeutschen Heimat unterwegs gewesen. Im Internet stieß ich letzte Woche durch Zufall auf einen Artikel über die Deutsche Fährstraße, welche entlang des Nord-Ostsee-Kanals einmal quer durch mein Heimatland Schleswig-Holstein führt.

Ich kenne große Teile Schleswig-Holsteins, und auf Facebook las ich von zwei Bekannten, dass diese gerade an der Nordsee weilten und wie schön es dort sei. Als Kind war ich einmal auf Klassenfahrt in Sankt Peter Ording, das war in der vierten Klasse, ansonsten war das Meer für mich immer die Ostsee. „Warum also nicht statt an den Kanal gleich ein Stück weiter an die Nordsee fahren“, überlegte ich, und so setze ich mich am Samstagmittag in das Didimobil und mache mich auf den Weg gen Westen. Die Autobahn ist dicht, ich wähle die Route über die Dörfer und lande schließlich am südlichen Ende der schleswig-holsteinischen Nordseeküste in Friedrichskoog.

Nordsee Friedrichskoog

Ein erster Blick auf die Nordsee: Friedrichskoog

Die Hauptstrasse des kleinen Ortes endet direkt am Fuße des Deiches, und ich finde sogar auf Anhieb einen Parkplatz, auf dem man eine Stunde kostenlos parken darf. Zum Deich sind es keine hundert Meter, und so erklimme ich Selbigen. Es ist gerade Flut, und von Strand keine Spur zu sehen. Auf dem grünen Rasen stehen einige bunte Strandkörbe verteilt, in der Ferne ist eine Ölbohrplattform mit bloßem Auge erkennbar. Den so viel gepriesenen Nordseestrand hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt. Immerhin weht auf dem Deich eine Hamburg-Fahne.

Apfelstrudel-Eis. ♥

Apfelstrudel-Eis. ♥

Ein wenig enttäuscht verlasse ich den Deich nach kurzer Zeit wieder. Da ich noch über eine halbe Stunde Zeit habe, bis die Parkzeit endet, genehmige ich mir in dem Eiscafé neben dem Parkplatz einen sehr leckeren „Apfelstrudel“-Eisbecher und einen Pott Kaffee. Schmeckt hervorragend und die Preise sind fair und angemessen. Keine Abzocke wie in vielen anderen Urlaubsregionen.

Während des Eisessens schmiede ich den Plan, immer so dicht wie möglich entlang der Küste gen Norden zu fahren. Die Straßen sind schmal, oft nur einspurig, dafür gibt es hier kaum Verkehr. Der Blick auf die Nordsee allerdings bleibt verwehrt, da die Straßen allesamt auf der dem Land zugewandten Seite der Deiche oder weit im Landesinneren verlaufen.

Grüner Strand am Meldorfer Hafen

Grüner Strand am Meldorfer Hafen

Von Meldorf aus führt eine rund sieben Kilometer lange Straße zum vorgelagerten Hafen. Es ist 18 Uhr, das Gasthaus auf dem großen Parkplatz hat bereits geschlossen. Wie so viele gastronomische und touristische Einrichtungen hier schließt es bereits um 17 Uhr, danach werden die Bürgersteige hochgeklappt. Ich wage einen erneuten Blick über den Deich. Die See ist ruhig, das Wasser ist immer noch da und auf dem Deich grasen die Schafe. Sie sind ruhiger und flauschiger als ihre schottischen Artgenossen.

Deich an der Küste bei Meldorf

Deich an der Küste bei Meldorf

Schafe auf dem Deich

Schafe auf dem Deich

Auf dem Parkplatz des Gasthauses haben bereits etliche Wohnmobile ihr Nachtlager eingerichtet. Ruhig ist es hier ganz bestimmt, allerdings gibt es keinerlei Infrastruktur wie Strom oder Toilette, und da es noch gute zwei Stunden hell sein wird und ich auch noch nicht müde bin, setze ich meine Tour gen Norden fort.
Nebenan befindet sich der Hafen von Meldorf hinter einer Flutschutzschleuse. Somit ist der Hafen von den Gezeiten unabhängig, und etliche bunte Fischerboote haben hier ihre Heimat.

Fischerboote im Hafen von Meldorf

Fischerboote im Hafen von Meldorf

Fischkutter

Fischkutter

Auf einer Landzunge rund 15 Kilometer nördlich des Meldorfer Hafens liegt die Kleinstadt Büsum. Hier tobt das Leben, und dauergewellte Rentner mit bunten Übergangsjacken zu kurzen Hosen und weißen Socken in Sandalen prägen das Stadtbild. Als Autofahrer verliert man schnell die Orientierung in einem Wirrwarr aus Einbahn- und Verbotsstraßen. Wohl fühle ich mich hier nicht und suche schnell das Weite. Knapp 40 Kilometer noch bis Sankt Peter Ording, dort könnte ich mir einen schönen Stell- oder Campingplatz für die Nacht suchen. Und das Publikum wird mir dort sicherlich auch mehr zusagen. 😉

Weites Marschland im Hedwigenkoog

Weites Marschland im Hedwigenkoog

Die meisten Straßen direkt am Deich sind in dieser Gegend für den Autoverkehr gesperrt, und so suche ich mir einen Weg durch die Weiten des Hedwigenkoogs. Als Koog wird in Norddeutschland durch Eindeichung gewonnenes Marschland bezeichnet. Es ist dementsprechend sehr flach und eben, wird hauptsächlich für Weidetierhaltung genutzt und ist meistens nur sehr dünn besiedelt. Wer die Einsamkeit sucht, ist in dieser Gegend der Republik goldrichtig. Dass hier dennoch nicht das Ende der Welt ist, soll mir erst nach dem Überqueren der Eider bewusst werden.

Das Eidersperrwerk

Das Eidersperrwerk

Das 1973 eingeweihte Eidersperrwerk bei Tönning ist das größte Küstenschutzbauwerk Deutschlands und verhindert ein Überlaufen des Flusses Eider im Falle einer Sturmflut an der Nordseeküste. Somit konnte auf eine aufwendige Eindeichung des Eiderlaufes verzichtet werden.

Vom kleinen Imbiss am Sperrwerk aus soll man Seehunde sehen können. Ich sehe keine. In Schottland gab es keine Hinweise darauf, dass man welche sehen könne, und wir sahen welche. Ob es da einen konträren Zusammenhang zwischen Hinweisschildern und tatsächichen Sichtungen gibt?

Ich durchquere das Eidersperrwerk (die Straße führt in einem Tunnel zwischen den Schleusentoren hindurch) und erreiche kurz vor Sankt Peter Ording das Ende der Welt. Oder zumindest das Ende von Welt, einem kleinen Ort zehn Kilometer östlich von Sankt Peter Ording. Der heißt wirklich so, und wenn man weiterfährt, dann … kommt einfach nichts mehr. 😉

Am Ende der Welt

Didimobil am Ende der Welt. 🙂

Dennoch ist die Reise hier noch nicht zu Ende. Es ist kurz vor 20 Uhr, Zeit, sich um einen Übernachtungsplatz zu kümmern. In Sankt Peter Ording komme ich am Autostrand vorbei. Tagsüber ist die Zufahrt für Autos gebührenpflichtig, acht Euro kostet die Tageskarte. Um diese Uhrzeit ist das Kassenhäuschen unbesetzt, und ich möchte doch nur einmal kurz mit dem Didimobil an den Strand, nachdem es ihm vor zwei Jahren in Albanien so gut gefallen hat. 😉

Nach dem Ende der Welt kommt lange Zeit nichts.

Nach dem Ende der Welt kommt lange Zeit nichts.

Die Zufahrtsstraße zum Strand ist eigentlich gar nicht so lang, dank fehlender Orientierungspunkte wirkt sie jedoch endlos.

Der Strand ist unglaublich breit, vom Meer weit und breit nichts zu sehen. Einzig die Restaurants auf Pfählen zeugen davon, dass das Meer bei ungünstigen Gegebenheiten durchaus bis hier heranreicht und den Parkplatz mannshoch unter Wasser setzen kann.

Sankt Peter Ording Strand

Pfahlbauten am Strand von St. Peter Ording

Sonnenuntergang am Strand von Sankt Peter Ording.

Sonnenuntergang am Strand von Sankt Peter Ording.

Leider darf man hier am Strand nicht übernachten, das wäre mir die acht Euro vermutlich sogar wert gewesen. So mache ich mich gegen 20.30 Uhr auf die Suche nach einem Campingplatz. Rund um Sankt Peter Ording gibt es zahlreiche Stell- und Campingplätze. Leider nicht genug für die Massen an Wohnmobil- und Wohnwagentouristen. Nicht nur die Plätze direkt am Meer sind restlos ausgebucht, auch diejenigen etwas weiter im Landesinneren haben keinen einzigen Platz mehr im Angebot. Ich versuche mein Glück in Tönning, rund 20 Kilometer östlich im Landesinneren. Auf dem Weg erspähe ich aus dem Augenwinkel ein paar Wohnmobile an einer Art Bauernhof. Da der Stellplatz in Tönning ebenfalls komplett belegt ist, fahre ich zurück zu dem vermeintlichen Bauernhof.

Sonnenuntergang über der Halbinsel Eiderstedt

Sonnenuntergang über der Halbinsel Eiderstedt

Der Bauernhof entpuppt sich als kleiner Campingplatz. Auf dem Campingplatz Lilienhof werde ich herzlich empfangen. Ja, selbstverständlich ist noch ein Plätzchen frei, und das abends um Viertel vor zehn. Für 15,-€ kann ich hier, weit ab vom Touristentroubel auf den überfüllten Plätzen direkt an der Küste, nächtigen. Wem es nichts ausmacht, zwanzig Minuten zum Strand zu fahren, dem kann ich diesen Platz mit seiner herzlichen Betreiberin durchaus empfehlen.

Abendstimmung am Campinplatz Lilienhof

Abendstimmung am Campinplatz Lilienhof

Mit der Eisenbahn übers Wasser

Sonntag, 20.05.2018

Die Nacht war angenehm kühl, ich habe wunderbar geschlafen. Gegen neun Uhr wache ich auf, die Sonne scheint und auf der Weide nebenan blöken ein paar Schafe. Kurz muss ich nachdenken: Nein, ich bin nicht mehr in Schottland, ich bin in Schleswig-Holstein. Ich dusche mich und mache mich um kurz nach zehn auf den Weg, weiter der Küste entlang Richtung Norden.

Dieter Wöhrmann

Didi in seinem Didimobil

Eine Didimobil-Tour ohne ausgefallene Ortsnamen ist keine echte Didimobil-Tour, und so dauert es nicht lange, bis ich auch hinter dem Ende der Welt einen Wegweiser finde, der meine Neugierde weckt: Kotzenbüll. Eine Selbstverständlichkeit, dass es dorthin einen kleinen Abstecher geben muss. 😀

Kotzenbüll

Ohne Worte

Langsam legt sich die Übelkeit wieder und ich steuere zielstrebig eine der bekanntesten Landmarken der Gegend an, den Leuchtturm von Westerhever. Bekannt aus der Jever-Werbung befindet sich der 1906 erbaute Leuchtturm Westerheversand rund einen Kilometer vor dem Deich auf einer rund vier Meter hohen Warf mitten im nordfriesischen Wattenmeer. Also nichts mit „friesisch herb“, denn Jever gehört nach Ostfriesland und das liegt bekanntermaßen an der niedersächsischen Nordseeküste gute 100 Kilometer südlich von hier.

Leuchtturm Westerhever

Mitten im Wattenmeer befindet sich der Leuchtturm Westerheversand

Vom kostenpflichtigen Parkplatz vor dem Deich führt ein gut zwei Kilometer langer Wanderweg durch den Nationalpark Wattenmeer zum Leuchtturm; unterwegs gibt es bei Niedrigwasser (Ebbe) die Möglichkeit, einen Abstecher zum Hochsand von Westerheversand zu unternehmen. Hierbei handelt es sich um eine gut einen Kilometer vor der Küste gelegene Sandbank.

Westerheversand

Weg zum Hochsand von Westerheversand.

Leuchtturm Westerhever

Leuchtturm Westerheversand

Rund zwei Stunden dauert der Fußweg zum Leuchtturm und wieder zurück, wenn man sich Zeit lässt. Trotz bekanntem Touristenziel gibt es wider erwarten am Leuchtturm selbst keinerlei Einkehrmöglichkeiten, ein kleiner Imbiss befindet sich jedoch am Parkplatz. Wirklich schön ist es hier hinter dem Deich allerdings nicht, daher fahre ich erst einmal weiter nach England. 😉

England, Halbinsel Nordstrand

England, Halbinsel Nordstrand

Einige Daheimgebliebene trauen mir tatsächlich zu, spontan auf die Insel gefahren zu sein, dabei befindet sich England doch auf der Halbinsel Nordstrand westlich von Husum. Somit komme ich ohne Schiffsfahrt meinem inzwischen gesetzten Ziel, dem Hindenburgdamm, allmählich näher.

Die Straße entlang der Küste ist am Nordende des Elisabeth-Sophienen-Koog erneut unterbrochen, dabei wären es nur noch knapp fünf Kilometer bis zum Bahndamm in Lüttmoorsiel. Bevor ich umdrehe, genieße ich noch einen Blick auf die Hallig Nordstrandischmoor, von der nur die einzelnen Warften sichtbar sind.

Warften auf Nordstrandischmoor

Warften auf Nordstrandischmoor

24 Kilometer lang ist der Umweg den man fahren muss, um von England nach Lüttmoorsiel zu gelangen. Die letzten Kilometer führt die Straße schnurgerade über die Salzwiesen des Beltrinharder Koog, bis man den Parkplatz am Café Lüttmoorsiel erreicht. Hier beginnt der erste Eisenbahndamm über die Nordsee, auf den ich auf dieser Tour treffe. Die Bahn führt von Lüttmoorsiel auf die Hallig Nordstrandischmoor, ist eine von zwei noch in Betrieb befindlichen Halligbahnen an der deutschen Nordseeküste und wird vom Landesamt für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz des Landes Schleswig-Holstein betrieben. Den Halligbewohnern selber wird ein Recht eingeräumt, für den Eigenbedarf kleine motorisierte Loren zu betreiben, mit denen sie während der Niedrigwasserzeiten u.a. Besorgungen oder Arztbesuche auf dem Festland machen können.

Halligbahn Lüttmoorsiel - Norstrandischmoor

Halligbahn Lüttmoorsiel – Norstrandischmoor

Eine Mitfahrt für Fahrgäste, die nicht auf der Insel wohnen, ist leider verboten, von daher setze ich mich in das Café und freue mich auf ein leckeres Mittagessen. Leider werde ich von der überaus freundlichen Kellnerin („Speisekarten liegen auf dem Tisch, ich komme gleich“) eine geschlagene Viertelstunde lang ignoriert und beschließe, hier lieber kein Geld auszugeben.

Mein nächstes Ziel soll Dagebüll sein, auch hier gibt es eine Lorenbahn zu den vorgelagerten Halligen. Unterwegs am Sönke-Nissen-Koog weckt ein Schild zur „Hamburger Hallig“ mein Interesse. Hier soll es ein Ausflugslokal am Ende einer Landzunge geben. Sechs Euro kostet die Benutzung der fünf Kilometer langen Straße, sie ist einspurig mit regelmäßige Ausweichstellen für den Gegenverkehr.

Hamburger Hallig

Auf dem Weg zur Hamburger Hallig

Das Ausflugslokal selber ist gut besucht, die Preise dem lockeren Touristengeldbeutel angepasst und das Essen eher fad und geschmacksneutral, wie ich gerade noch rechtzeitig vom nebentisch vernehme. Die Sonne scheint, und so bestelle ich einen Eisbecher „mit viel leckerer Schokosauce“. Ich bekomme einen Eisbecher mit geschmacksneutralem Vanilleeis, Massen an Sprühsahne und einem Hauch von 08/15 Schokosauce für knapp sechs Euro. Hatte ich mir anders vorgestellt, dann doch lieber wieder zurück nach Friedrichskoog.

Bis nach Dagebüll ist es noch ungefähr eine Stunde. Ich parke das Didimobil am örtlichen Betriebshof, von wo aus auch die Halligbahn zu den Halligen Langeness und Oland beginnt. Ein paar ganz putzige Motorloren sind hier abgestellt, Verkehr findet auch hier gerade nicht statt. Ich werfe einen Blick über den Deich, das Wasser kommt langsam aber sicher zurück.

Halligbahn Dagebüll - Oland- Langeness

Halligbahn Dagebüll – Oland- Langeness

Emma Lokomotive Halligbahn

„Emma“ kenne ich irgendwie anders. 😉

Bei Flut liegen die Gleise im Wasser: Halligbahn nach Oland und Langeness

Bei Flut liegen die Gleise im Wasser: Halligbahn nach Oland und Langeness

In Dagebüll gibt es einen kleinen Campingplatz mit angeschlossener Gaststätte. Zwar habe ich inzwischen richtig Hunger, aber da es erst halb sechs ist und ich eigentlich noch bis zum Hindenburgdamm fahren wollte, nutze ich das tolle Wetter und mache mich wieder auf den Weg, weiter gen Norden. Eine halbe Stunde später erreiche ich den geschichtsträchtigen Bahndamm, der einzigen Zuwegung auf die Schicki-Micki-Insel Sylt von deutscher Seite aus. Dementsprechend teuer sind die Preise für eine Überfahrt mit dem Auto, welches per Zugverladung in einer guten halben Stunde auf die sagenumwobene Insel geshuttelt wird. Eine alternative Möglichkeit bietet die nur halb so teure Fähre von der dänischen Insel Rømø aus.

Autozug auf dem Hindenburgdamm

Autozug auf dem Hindenburgdamm

Es ist inzwischen halb sieben und ich befrage meine Stellplatz-App nach einem schönen Stellplatz für die Nacht. Empfohlen wird mir ein Stellplatz im dänischen Tønder, etwa eine halbe Stunde vom Hindenburgdamm entfernt. Fußläufige Entfernung in die Stadt mit mehreren Restaurants. Klingt verlockend.

Auf nach Dänemark

Auf nach Dänemark

Der Stellplatz befindet sich auf einem abgetrennten Areal des örtlichen Campingplatzes neben dem örtlichen Sportplatz. Es ist schön ruhig und man ist in zehn Minuten mitten in der sehenswerten Fußgängerzone von Tøndern. Die meisten Restaurants scheinen in Dänemark ob des Pfingsttages geschlossen zu haben, aber ich entdecke ein einladendes Steakhaus und setze mich auf die Terrasse. Das Steak ist richtig lecker (nicht so wie in Schottland…) und ich genieße den Abschluss dieses spontanen Kurzurlaubes.

Tønder

Tønder

Tønder

Tønder

Doch noch richtiger Strand

Montag, 21.05.2018

Gegen zehn Uhr stehe ich auf,  die Sonne scheint und es verspricht erneut ein wunderbarer Tag zu werden. Gute 40 Kilometer sind es bis Flensburg an die Ostsee, und so entschließe ich mich, doch noch einmal an einem richtigen Strand vorbeizuschauen.

Dänisches Hinterland

Dänisches Hinterland

Über kleine Straßen durchquere ich das dänische Hinterland immer parallel zur deutschen Grenze. Abgeschieden ist es hier genauso wie an vielen Stellen an der deutschen Nordseeküste, bloß etwas mehr bewachsen und somit abwechslungsreicher.

Auf kleinen Straßen entlang der deutsch-dänischen Grenze

Auf kleinen Straßen entlang der deutsch-dänischen Grenze

An der Kieler Förde steuere ich gezielt „Annies Imbiss“ an. Hier soll es die besten dänischen Würste geben und überhaupt soll es dort richtig toll sein. Ob es toll ist, kann ich leider nicht sagen, es ist einfach nur voll. Und zwar so voll, dass ich nach zwanzig Minuten Schlangestehen gerade einmal zwei Meter in der fünf Meter langen und zehn Meter breiten Schlange vorwärts gekommen bin.

Ich genieße daher lieber die Aussicht auf die Ochseninseln und den „richtigen“ weißen Sandstrand und genehmige mir auf dem Rückweg in Kruså eine typisch dänische rote Wurst und Pommes mit Remoulade, bevor es wieder nach Deutschland geht.

Ochseninseln in der Flensburger Förde

Ochseninseln in der Flensburger Förde

Standesgemäß trete ich den Rückweg entlang von Bundesstraßen an. In Schleswig komme ich am Schloss Gottorf vorbei. Ein durchaus imposantes Bauwerk, der Rest Schleswigs haut mich hingegen nicht vom Hocker und so geht die Fahrt weiter Richtung Rendsburg.

Schloss Gottorf

Schloss Gottorf

Den Nord-Ostsee-Kanal überquere ich mit der Fähre in Sehestedt, womit ich wieder meine „Heimatseite“ Schleswig-Holsteins erreiche. Schön ist sie, die Gegend entlang des Kanals, und so werde ich sicherlich demnächst an einem schönen Wochenende auch die eigentlich anvisierte Deutsche Fährstraße mal in Angriff nehmen.

Fähre Sehestedt

Fähre Sehestedt

Für einen Bergeliebhaber wie mich war die Nordsee durchaus eine Abwechslung, und es gab ein paar interessante Orte. Dennoch ist und bleibt es die Ostsee, die für mich das Gefühl, am Meer zu sein, verkörpert.

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