Balkan-Roadtrip 2016 – Teil 17 (AL) Kultur(schock)

Die albanische Riviera – Von Hui bis Pfui

Freitag, 19.08.2016

Gestern ging das Didimobil kaputt. Die Auspuffhalterung hatte den Erschütterungen auf Albaniens Straßen nicht standgehalten und war gebrochen, was ansich nur dann auffiel, wenn man im Leerlauf fuhr bzw. einen Schaltvorgang durchführte, da der Auspuff dann massives Spiel hatte und dementsprechend klapperte.

Menschenleerer Strand in Albanien, Livadhi Beach, Himare

Strandidylle am Livadhi-Strand

Um acht Uhr habe ich ausgeschlafen, der Platz unter schattigen Bäumen sorgte für verhältnismäßig angenehme Nachttemperaturen – zumindest bei offenen Fenstern. Die Duschen im Freien machen leider einen etwas ungepflegten Eindruck, und warmes Wasser gibt es hier morgens auch noch nicht. Dafür entschädigen der noch menschenleere Strand und die schon kräftige Morgensonne.

Livadh Strand, Albanien, Himare

Morgens halb neun in Livadh

Gegen neun Uhr breche ich auf, in Himarë soll es eine Werkstatt geben. Ich finde sie natürlich nicht, stattdessen erblicke ich an einem Autowasch-Stand eine Werkstatthalle. Ich drehe um und frage, ob sich jemand das Didimobil mal anschauen könne, indem ich scheppernde Geräusche immitiere und so tue, als würde ich Auto fahren. Immerhin kenne ich inzwischen das Wort für Auto: „Machina“. Ein älterer Mann schaut sich den Bulli an und nickt. Ich solle auf die Hebebühne fahren. Mit Mühe schafft sie es sogar, das Didimobil in die Höhe zu wuchten. Wie ein Profi erblickt er die gebrochene Halterung, schraubt diese ab und bastelt aus einem Blech mit Axt, Zange und Schweißgerät innerhalb einer halben Stunde ein nagelneues Teil. Jetzt muss dieses Teil nur noch an den Auspuff geschweißt und am Bodenblech verschraubt werden.

Ersatzteil Marke Eigenbau, ich frage die ausschließlich albanisch und italienisch sprechenden Mitarbeiter, wie viel Geld sie jetzt dafür bekommen. „Nichts, alles gut, gute Fahrt.“ Mein Geld wird abgelehnt, ich lasse ihnen dafür meinen letzten Sixpack Astra da.

Nebenan bepöbelt ein italienischer Luxusauto-Fahrer den Autowäscher, dass er ihn gefälligst vor den anderen beiden wartenden Fahrzeugen drannehmen soll, setzt sich bei laufendem Motor in seine klimatisierte S-Klasse und lässt sein Auto waschen, was ihm sichtlich nicht schnell genug geht. Bezahen tut er mit einem 1.000er-Schein und lässt sich das Wechselgeld passend auf 150 LEK (1,20€) herausgeben. Kein Trinkgeld, kein gar nichts. Es sind etliche Italiener hier im Süden unterwegs. Allesamt fallen sie durch eine unglaublich überhebliche und arrogante Art negativ auf. Man fährt halt hierher, weil es billig ist und man selber für ein paar Tage Kaiser von China spielen kann. Traurig, das hat dieses wunderbare Land mit diesen herzlichen Menschen absolut nicht verdient.

Küstenstraße SH-8, Albanien

Küstenstraße SH-8

Siebzig Kilometer sind es bis zu meinem heutigen Etappenziel, auf das ich mich seit Monaten freue: Ksamil. Ein kleiner Badeort mit herrlichen Sandstränden, kristallklarem Wasser, drei kleinen, vorgelagerten Inseln. Die Bilder sehen wahnsinnig toll aus, und bisher war alles, was ich zuvor auf Bildern sah, in Natura noch viel eindrucksvoller und überwältigender.

Flugboot Marke Eigenbau Albanien Roadtrip Bulli

Ein Flugboot.

Die Küstenstraße bietet immer wieder tolle Ausblicke auf die Albanische Riviera, deren verschiedene Blau- und Türkistöne einen krassen Gegensatz zur inzwischen sehr kargen Berglandschaft an Land bilden.

Ehemaliger U-Boot-Bunker bei Porto Palermo, Albanien Roadtrip

Ehemaliger U-Boot-Bunker bei Porto Palermo

VW T3 Bulli Albanien Riviera Roadtrip Freiheit

Grenzenlose Freiheit

In Porto Palermo befindet sich ein alter U-Boot-Bunker aus Zeiten des Kalten Krieges. Vom Mittelmeer aus nicht einsehbar, liegt er an einem versteckten Nordzipfel einer der vielen kleinen Buchten. Das Militärgelände ist inzwischen verfallen, der Bunker wird noch zur Stationierung von zwei Polizeibooten genutzt, die jedoch vor dem Bunkereingang vertäut sind.

Endloser menschenleerer Strand bei Borsh, Albanien

Borsh

Der Strand von Borsh ist eine Augenweide, der Ort und die Straße liegen einen guten Kilometer landeinwärts. Der breite Strand ist bisher nur spärlich bebaut; hätte ich das gewusst, wäre ich gestern bereits hierher gefahren und hätte direkt am Strand übernachtet. Hoffentlich erhält sich die Natürlichkeit dieses Ortes noch mehrere Jahre, bevor er vom Massentourismus entdeckt und mit Hotelburgen zugepflastert wird.

Camper am Strand von Borsh, Albanien

Camping am einsamen Strand von Borsh

Kirche in Lukova, Albanische Riviera

Kirche in Lukova

Landstraße SH8 Albanien Roadtrip Bulli Esel

Entlang der SH-8 nach Süden

Immer wieder passiert man kleine Ortschaften

Die nächstgrößere Stadt ist die Hafenstadt Sarandë. Das einstige Fischerdorf hat sich vor allen Dingen in den letzten 20 Jahren zu einer albanischen Touristenhochburg entwickelt, Hotels und Appartementhäuser prägen die 17.500-Einwohner-Stadt, die jedes Jahr mehr als eine halbe Million hauptsächlich inländischer Touristen anzieht.

Hauptstraße in Sarandë

Hauptstraße in Sarandë

Viele Bars, Restaurants und kleine Läden bieten eine ausgezeichnete Infrastruktur, zu der nur sechs Kilometer entfernten griechischen Insel Korfu existieren mehrmals täglich Schiffsverbindungen. Auch immer mehr Kreuzfahrtschiffe laufen inzwischen Sarandë an, meistens werden die Passagiere dann per Bus zu den bekannten Ausgrabungsstätten bei Butrint gekarrt.

Saranda, Albanien

Die touristische Infrastruktur entspricht durchaus europäischem Standard.

Kreuzfahrer Saranda Albanien

Mit Bussen werden viele Kreuzfahrer zu den historischen Ausgrabungsstätten gekarrt.

Ein wenig macht Sarandë auf mich den Eindruck einer albanischen Mischung aus Nizza, Palma de Mallorca und Benidorm. Der Verkehr hingegen ist mindestens doppelt so chaotisch wie in allen drei genannten Orten zusammen, und da ich auf Anhieb keinen Parkplatz finde, fahre ich einfach weiter. Ksamil liegt nur 12 Kilometer südlich von Sarandë, eine halbe Stunde später bin ich da.

Es ist erst 12 Uhr mittags, bis zur antiken Ausgrabungsstätte bei Butrint sind es nur vier Kilometer, und so beschließe ich, erst einmal dorthin zu fahren. Beim Durchfahren des Badeortes Ksamil wundere ich mich ein wenig über die vielen Bauruinen, verlassene Gebäude und Müll auf den Straßen, denke mir aber (noch) nichts dabei.

In Butrint endet die Straße an einer betagten Seilfähre über den Vivar-Kanal. Hier befindet sich ebenfalls ein Parkplatz für die Besucher der Ausgrabungsstätte, der bereits voll belegt ist. Etwa 200 Meter zurück Richtung Ksamil finde ich dann doch noch ein Plätzchen, sogar unter einem schattigen Baum.

Antikes Butrint

Butrint

Touristen bezahlen 700,-LEK (5,10€), Einheimische nur 300,-LEK (2,20€). Finde ich durchaus ok. Letztes Jahr zählte Butrint 100.000 Besucher, dieses Jahr (2016) strebt man die 150.000er-Marke an. Ein Wert, den die Akropolis in Athen in einem Monat erreicht.

Amphitheater Butrint

Das Amphitheater mit italienischen Touristen

Fast zeitgleich mit mir sind heute leider auch drei vollbesetzte Reisebusse mit italienischen Kreuzfahrern angekommen. Obwohl das Gelände recht weitläufig ist, trifft man immer wieder auf Italiener, die verbotener Weise auf den Mauern der Ausgrabungen rumturnen, die offiziellen Wege verlassen und selbst auf Ansprache und Anweisungen der Parkranger ganz bewusst nicht reagieren. So wirklich glücklich scheinen die Albaner aber mit den Italienern generell auch nicht zu sein, wie man unter vorgehaltener Hand ab und an hört.

Antike Susgrabungsstätte Butrint

Butrint

UNESCO Weltkulturerbe Butrint

Mosaik aus dem 2. Jahrhundert vor Christus

Butrint, Albanien

Butrint

Vivar-Kanal, Butrint, Albanien

Blick auf den Vivar-Kanal

Am beeindruckendsten sind die steinernen Überreste der Großen Basilika in der Mitte der Halbinsel Butrint. Ein großer Teil der Grundmauern sind noch komplett erhalten und lassen die Größe und Pracht dieses Gebäudes erahnen.

Die große Basilika, Butrint

Die große Basilika

Basilika Kirchenschiff Butrint

Kirchenschiff mit Kanzel

Didi Wöhrmann in Butrint

Der Blogersteller bei der Predigt. 😉

Gut eineinhalb Stunden benötigt man für den Rundgang über die Halbinsel Butrint, von deren höchsten Punkt man einen guten Blick auf weitere, zur ehemaligen Siedlung Butrint gehörende Gebäude wie eine Kirche oder die Dreiecksburg auf der anderen Kanal-Seite hat.

Orthodoxe Kirche auf der anderen Seite des Vivar-Kanals.

Orthodoxe Kirche auf der anderen Seite des Vivar-Kanals.

Auf der anderen Seite reicht der Blick über die Staße von Korfu bis zur namensgebenden griechischen Insel.

Ionisches Meer, Korfu, Albanien, Butrint

Blick auf das Ionische Meer, im Hintergrund die Insel Korfu.

Die ebenfalls antik erscheinende Seilfähre bei Burtint stellt die kilometermäßig kürzeste Verbindung von Ksamil/Sarandë ins nur wenige Kilometer entfernte Griechenland dar. Maximal vier Fahrzeuge kann der Schwimmponton zeitgleich befördern.

Seilfähre über den Vivar-Kanal, Butrint, Albanien

Seilfähre über den Vivar-Kanal

Selbstverständlich muss das Didimobil die Fähre austesten, auf der anderen Kanalseite gibt es immerhin noch ein paar antike, zu Butrint gehörende Bauten zu sehen.

Bulli auf der Seilfähre von Butrint, Fähre Albanien

Didimobil auf der Seilfähre von Butrint

Leider sind diese zwar grob in einer noch gröberen Karte verzeichnet, finden sollte ich sie dennoch nicht. Ansonsten scheint es nicht mehr viel zu geben auf der Südseite des Kanals, die nächsten beiden Orte sind wie ausgestorben, und so mache ich mich auf den Weg zurück nach Ksamil. Vielleicht kann ich ja noch ein wenig baden gehen.

Die Vögel, Alfred Hitchcock in Albanien

Alfred Hitchcock war auch schon da. 🙂

In Ksamil suche ich mir den Weg über unasphaltierte, mit Müll gesäumte Wege, vorbei an halb abgebrochenen Häusern und schuttbeladenen Grundstücken. Ein Wegweiser weist den Weg zum Ksamil Caravan Camping, einem größeren Haus mit Campingplatz im kleinen Garten. Wie eine Oase in der Wüste kommt man sich hier vor: Grün, gepflegt, sauber.

Café Frappé als Begrüßungauf dem Campingplatz in Ksamil, Albanien

Begrüßungsdrink auf dem Ksamil Caravan Camping

Ich stehe vor der Einfahrt, es sieht ziemlich voll aus. Sofort kommt ein netter Herr auf mich zu, es ist der Campingplatz-Betreiber. Eine, vielleicht zwei Nächte möchte ich bleiben. Kein Problem, er hilft mir beim Rangieren in eine enge Ecke im Schatten unter einer großen Hecke. Sieben Euro kostet die Nacht mit Strom und Wasser, und zur Begrüßung gibt es von seiner Frau einen erfrischenden Café Frappé und das WiFi-Passwort.

Völlig überlaufen: Ksamil

Ksamil

Lange ruhe ich mich nicht aus, schließlich möchte ich doch noch an den von mir so ersehnten Strand, und wenn ich freiwillig an den Strand möchte, dann muss ich mir davon schon eine Menge versprechen.

Touristenmassen in Ksamil: Nicht schön

Traumstrand unter Sonnenschirmen

Ich mache mich also auf den Weg über die staubigen Dorfstraßen vorbei an Schutt und Ruinen hinunter an den Strand. Der erste kleine Strandabschnitt ist ein Privatstrand eines Hotels sowie eines weiteren Campingplatzes, und er ist komplett überlaufen. Vor lauter Sonnenschirmen sieht man den Sand nicht mehr.

Strand von Ksamil. Völlig überlaufen. Totaler Reinfall.

Jeder Quadratzentimeter Strand ist belegt

Ich gehe die etwa einen Kilometer lange „Promenade“ Richtung Zentrum hinunter. Die breite Flaniermeile mit ihren Natursteinmauern hat schon wesentlich bessere Zeiten gesehen. Sämtliche Straßenlaternen sind aus den Verankerungen gerissen und zerstört, es fehlen Steine in der Pflasterung und in den kleinen Begrenzungsmauern. Hier und da liegt Abfall herum, kaputte Flaschen, Plastiktüten, benutzte Papiertaschentücher.

Ich komme an den „Hauptstrand“, provisorische Imbissstände und kleine Strandcafés verbergen den Blick von der Promenade auf den Strand und das Meer. Die Promenade macht auch hier keinen sehr gepflegten Eindruck, auf der Landseite reihen sich weiterhin Grundstücke mit zerstörten Häusern an Schutt- und Müllhaufen. Das Wasser hingegen ist tatsächlich ein Traum, 27°C und schimmert in den schönsten Türkis- und Blautönen. Motorboote, Jetskis, Bananen uvm. sorgen für Spaß auf dem Wasser zu erschwinglichen Preisen. Einzig vom Strand ist auch hier vor lauter Sonnenschirmen nichts zu sehen. Ich habe Mühe, überhaupt das Wasser zu erreichen, die Lust am Baden ist mir inzwischen vergangen.

Komplett überlaufener Badestrand in Ksamil

Komplett überlaufener Badestrand in Ksamil

Ich bin enttäuscht. Nach über einer Woche an Orten, die in Natura alle Bilder und Fotos in den Schatten stellten, bin ich an dem Ort angekommen, der auf Bildern wie Urlaub wirkt. Die Bilder, die man sieht, sind jedoch nie in der Hochsaison aufgenommen worden. Die Bilder, die man sieht, sind Urlaubskatalogbilder, die niemals die Rückseite zeigen. Ich kehre in einem Restaurant mit Meerblick ein, lauwarme Spaghetti Bolognese für drei Euro, das Bier kostet zwei Euro und ist auch nur lauwarm. Vergleichsweise hohe Preise für miserable Qualität. Auch das kannte ich aus diesem sonst so tollen Land noch nicht.

Gepflegte Promenade in Saranda

Wesentlich angenehmer: Sarande

Was mache ich jetzt mit diesem angebrochenen Tag? Zum Weiterfahren ist es schon zu spät, den ganzen Abend im Didimobil sitzen möchte ich eigentlich auch nicht. Die Uhr zeigt sieben, ich gehe zurück zum Campingplatz und versuche im Internet Informationen zu den häufig verkehrenden Linienbussen nach Sarandë zu finden – leider Fehlanzeige.

Inzwischen ist es halb sieben. Huch? War es nicht eben schon sieben? Das Mobiltelefon spinnt noch immer, es empfängt das Zeitsignal des griechischen Netzes, und da ist es schon eine Stunde weiter. Ich frage den Campingplatzbetreiber, es ist tatsächlich erst halb sieben. Ein Taxi nach Sarandë kostet etwa 12,-€. Ich lasse mir eins rufen, mit dem betagten Mercedes 190D ist man in einer halben Stunde mitten im Gewusel der Hafenstadt. Der Fahrer gibt mir seine Nummer, ich solle anrufen, wenn ich wieder zurück möchte. In zwanzig Minuten sei er da.

Saranda bei Nacht

Saranda

Auf der gepflegten Promenade tobt das Leben, tausende Menschen sind an dem lauen Sommerabend noch unterwegs, die Bars und Restaurants gut besucht. Überall stehen Straßenkünstler und unterhalten die Leute, Händler bieten in einer Art Zeltbasar ihren Touristennepp feil.

Belebte Strandpromenade in Sarande, Albanien

Belebte Strandpromenade in Saranda

Ich schlendere über den kleinen „Basar“, von Albanienfahnen über russische Holzpuppen bis hin zu Plastikspielzeug gibt es alles, was das Touristenherz höher schlagen lässt. Ich schaue mir einige Sachen an und wundere mich. Irgendetwas stimmt hier nicht. Und dann wird es mir bewusst: Man kann hier alles, aber auch alles anschauen, in die Hand nehmen, begutachten. Und es spricht einen NIEMAND an. Kein „Looki-Looki in my shop“, kein „ich mach Dir guten Preis“. Man kann die Händler nach dem Preis fragen, man kann Fragen zu den Produkten stellen, und das einzige, was man bekommt, ist eine freundliche Antwort auf die Frage. Hach, ist das entspannend. 🙂

Die Treppe ons Nichts, Sarande, Albanien

Die Treppe ins Nichts

Vorbei am kleinen Yachthafen schlendere ich bis ans Ende der Promenade. Den „Reinfall“ mit Ksamil habe ich inzwischen fast wieder vergessen. Ein Autoscooter für die Jugend, Spielplätze für die Kleineren und Maiskolben vom Grill: Auch nachts um zehn ist es noch voll, die Stimmung angenehm entspannt und ausgelassen.

Yachthafen von Saranda, Albanien

Yachthafen

Autoscooter, Saranda

Autoscooter ♥

Abendstimmung in Saranda

Auch Familien mit Kindern nutzen die tolle Abendstimmung.

Langsam schlendere ich zurück. Als ich an einer der vielen Bars vorbeikomme, wird gerade ein Platz frei. Ich bestelle mir einen Cuba Libre für 4,50€, die Mischung ist hervorragend und von dem Platz hat man einen tollen Blick auf die Promenade und die Bucht. Irgendwann setzt sich ein Kosovo-Albaner mit seiner Frau zu mir. Die beiden machen Urlaub in Sarandë, und wir reden lange und ausgiebig über Albanien, den Kosovo und die Welt. Vier Cuba Libre später ist es bereits halb eins, bezahlen darf ich keines der Getränke, schließlich sei ich Gast in ihrem Land. Und weitererzählen, wie schön es hier ist und wie freundlich die Menschen sind, das soll ich bitte unbedingt machen, wenn ich wieder zu Hause bin. Das mache ich gerne. 🙂

Cuba Libre an der Promenade von Sarande. Urlaub pur. :)

Cuba Libre

Ich rufe den Taxifahrer an. Er spricht kaum Englisch und ich noch weniger Albanisch, dennoch ist er nach zwanzig Minuten am vereinbarten Treffpunkt, obwohl die gesamte Uferstraße in einem heillosen Verkehrskollaps versinkt und der Verkehr mehr steht, als dass er rollt. Da helfen auch die wieder allgegenwärtigen, trällernden Verkehrspolizisten nichts, die jeden anpöbeln, der verkehrsbedingt zum Stillstand kommt.

Um ein Uhr falle ich doch noch zufrieden mit dem heutigen Tag ins Bett, morgen werde ich aber definitiv weiterreisen. Zeit ist knapp, und ich bin froh, aus diesem – bis auf den wirklich tollen Campingplatz – bis dato dreckigsten und heruntergekommensten Ort wieder abreisen zu können.

2 Replies to “Balkan-Roadtrip 2016 – Teil 17 (AL) Kultur(schock)”

  1. Carlo

    Didi, du lässt dich allwissend vernehmen. War auch dort. Habe den Müll nicht gesehen. Bin allerdings nicht (nicht!) zur Hauptreisezeit dort gewesen. Vorher überlegen,gell?!
    Einen zweiten Kommentar gibts nicht..

    Antworten
  2. Carlo

    Didi, du lässt dich allwissend vernehmen. War auch dort. Habe den Müll nicht gesehen. Bin allerdings nicht (nicht!) zur Hauptreisezeit dort gewesen. Vorher überlegen,gell?!

    Antworten

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