Wenn der Vater mit dem Sohne… 😉
Mittwoch, 04.05.2016
Zum zweijährigen „Geburtstag“ des Didimobils in den Händen seines neuen Besitzers Didi wird der Vatertag genutzt, um erneut mit dem „Sohn“ in die Therme Erding zu fahren. Wie auch schon 2014 fahren wir am Mittwochnachmittag nach Einkauf der obligatorischen Kiste Fritz-Kola los, diesmal jedoch über die Autobahn, um doch möglichst viele Kilometer bis zum Einbruch der Dunkelheit abzureißen.
So bleibt uns wenigstens das Elend erspart, erneut durch Salzgitter fahren zu müssen. Die Autobahn ist deutlich schöner, und dank der tollen Lärmschutzwände wird unsere Vorbeifahrt nicht getrübt. 😉
Nach einem Abendimbiss bei einer Burgerkette in Göttingen wird es langsam dunkel, und wir schauen nach einem netten Stellplatz für die Nacht. Fündig werden wir im noch etwa 100km entfernten Neukirchen im Knüll.
Da wenig Verkehr auf der Autobahn herrscht, wagen wir das erste Mal überhaupt eine Fahrt über den Kaufunger Wald, besser bekannt als die Kassler Berge. Nachts ist es immer wieder ein beeindruckender Anblick, wenn die Lichter Kassels wie aus dem Nichts vor einem in der Talsenke auftauchen, und so machen wir eine kurze Rast am Parkplatz Herkulesblick, von dem aus man einen tollen Blick über die gesamte Stadt hat.
Die letzten 20 Kilometer schickt uns die Google-Maps-Tante über kleine Landstraßen und durch malerische Dörfer. Leider ist es bereits dunkel, aber diese Gegend wird sicherlich bei einer der nächsten Touren noch einmal im Hellen bereist werden.
Schloss Eisenbach, die Wartburg Hessens
Donnerstag, 05.05.2016
Der Stellplatz in Neukirchen liegt sehr ruhig in einem Wohngebiet direkt am kleinen Urbach. Trotz der wohl nobelsten Sanitäranlagen, die wir auf Stellplätzen in Deutschland bislang angetroffen haben, gehört er mit 17,-€ für eine Nacht jedoch auch zu den Teuersten. Dennoch hält dies viele „Nobelcamper“ nicht davon ab, an diesem langen Wochenende dort ein Wohnmobiltreffen mit ihren rollenden 150.000,-€-Luxusherbergen zu verbringen. Interessant, dass die Teilnehmer mit den etwa 50 Fahrzeugen sowohl abends, als auch morgens beim Frühstück fast ausschließlich im Inneren ihrer eigenen Fahrzeuge hocken und fernsehen. Da sind mir Bullitreffen, wo man sich gesellig mit allen anderen an großen Frühstückstafeln unter freiem Himmel trifft und klönt, doch wesentlich lieber.
Die zweite Etappe auf dem Weg nach Erding legen wir heute wieder ausschließlich auf Landstraßen zurück. Unterwegs treffen wir mehrere „Vatertags-Trecker-Touren“, bei dem schönen Wetter sicherlich auch ein tolles Erlebnis und wesentlich geselliger als die Schnösel in ihren Luxus-Wohnmobilen. 😉
Etwas südlich von Lauterbach entdeckt der Junior aus dem Augenwinkel eine alte Burg zwischen den Bäumen, die unsere Neugierde weckt. Kurz darauf kommt sogar ein fast unbeschilderter Abzweig zum Schloss Eisenbach.
Die Wartburg Oberhessens, wie Schloss Eisenbach auch genannt wird, wurde im 16. Jahrhundert errichtet, ist in einem perfekten Zustand erhalten und macht einen zumindest teilweise noch bewohnten Eindruck.
Nach einem ausgiebigen Spaziergang um das Schloss herum fahren wir weiter; entlang der B275/276 bis zur B27, welcher wir bis Würzburg folgen und von dort auf der gut ausgebauten B13 bis nach Ingolstadt die Autobahnen 7, 3 und 9 gemütlich umfahren.
Gegen 19:30 erreichen wir den Wohnmobilstellplatz an der Therme Erding. Da wir dieses Mal eher spontan gestartet sind und daher nicht vorreserviert haben, müssen wir die erste Nacht notdürftig ohne Strom am Straßenrand stehen. Am Morgen suchen wir uns dann einen freiwerdenden Stellplatz mit Strom, sodass die Getränke wieder gekühlt werden können.
Da wir inzwischen Hunger haben, machen wir uns alsbald auf den Weg in die Stadt Erding zum Erdinger Weißbräu, wo wir auch 2014 bereits gute Erfahrung mit gemacht hatten. Somit kann der Fahrer auch endlich sein wohlverdientes Feierabendbierchen in Empfang nehmen.
Unterwegs kommt dann bei uns beiden Biologie-Legasthenikern die Frage auf, ob und wie hoch Pfaue eigentlich fliegen können, und ob es seine Richtigkeit hat, dass dieser Vogel AUF statt IN seiner Voliere sitzt?
Der von uns hinzugezogene Telefonjoker in Form einer Biologielehrerin kann uns jedoch beruhigen, dass es zumindest nicht ausgeschlossen sei, dass Pfauen ein kleines Stückchen fliegen können. ^^
Badetag
Freitag, 06.05.2016
Den Freitag verbringen wir bei herrlichem Sonnenschein aber kaltem Wind größtenteils im neuen Außenbecken der Therme mitsamt des neuen Rutschenturms und der Poolbar. Der Sonnenbrand am Abend soll uns gewiss sein…
Quer durch die Oberpfalz
Samstag, 07.05.2016
Was wäre ein Morgen in Bayern ohne ein zünftiges Weißwurstfrühstück? Wir verabreden uns mit unserem Eishockeyfreund aus Landshut um 11 im – wie soll es anders sein – Erdinger Weißbräu und geniessen genau wie 2014 bei bestem Sommerwetter den Kurzurlaub.
Am frühen Nachmittag treten wir unsere Heimreise an. Zwischenstop, da sind wir uns beide einig, sollte der fast schon obligatorische Brauereigasthof Reichold in Hochstahl in der Fränkischen Schweiz werden.
Über kleinere Landstraßen fahren wir über Landshut bis nach Regensburg, wo wir zuerst denken, vor uns läge eine Fatamorgana. Bei genauerem Hinsehen scheint der Regensburger Dom für den Laien starke Ähnlichkeit mit dem verwandten Bauwerk in Köln zu haben. 🙂
Quer durch die Oberpfalz geht es weiter gen Norden, unter anderem durch den kleinen Ort Hohenburg mit der gleichnamigen Burgruine auf dem angrenzenden Hügel. Besichtigt werden kann die Ruine leider nicht, da sie sich auf einem Truppenübungsplatz der US-Armee(!) befindet und die dort lieber ihre unsäglichen Kriegsspiele – auch mit zivilen Statisten – abhalten, als das 1.000 Jahre alte Gegend prägende Gebäude der Öffentlichkeit und der Bevölkerung zurückzugeben. 🙁
Besser erhalten und auch der Öffentlichkeit zugänglich ist die Klosteranlage von Kastl an der B299:
Nach dem Unterqueren der A9 beginnt die Fränkische Schweiz mit ihren vielen kleinen Burgen, schroffen Felsformationen und kleinen Dörfern.
Obwohl wir die selbe Route wie 2014 nehmen, wären wir ohne die Google-Maps-Tante erneut ziemlich aufgeschmissen. Inzwischen sind wir das dritte Mal in Hochstahl, aber ohne Navi wird dies einer der ganz wenigen Orte bleiben, die wir nie im Leben wiederfinden würden.
Gegen 19Uhr erreichen wir den Stellplatz, welcher sich von einem „Geheimptipp“ inwzischen zu einem bekannten Ziel entwickelt haben muss, so voll wie es ist. Wir ergattern einen der letzten Plätze und finden sogar noch einen Stromanschluss.
Das Abendessen nebst zünftigem selbstgebrauten Zwickel (0,5l für 2,20€) gibt es standesgemäß im Brauereigasthof, bevor wir abends müde und pappsatt ins Bett fallen.
Alles hat ein Ende
Sonntag, 08.05.2016
Unspektakulär verläuft die Heimreise über die Autobahn, um 12 Uhr losgefahren sind wir gerade rechtzeitig zum Tatort wieder zu Hause.
Nächstes Jahr, so machen wir es aus, wird es die gleiche Vatertagstour geben. Der Beginn einer schönen Tradition. 🙂
Pingback: Bulli-Ultras auf Herbsttour – Teil 1 – Mit dem Didimobil unterwegs
Tolle Reisebeschreibung, da bekommt man Lust mal mit zu machen