Same procedure as every year…
Mittwoch, 30.03.2016
Letztes Jahr um diese Zeit waren wir bei den britischen Eishockey-Playoffs bei Freunden in Nottingham. Damals bereits stand der Entschluss fest: Wir kommen wieder. Und dabei sollte es auch bleiben.
Wie auch beim ersten Besuch des Didimobils auf der Insel fahren wir mit der gleichen Truppe und zwei Fahrzeugen (dem Didimobil und einem T5), diesmal aber mit mehr Zeit, denn unser Heimteam der Hamburg Freezers hat bereits Sommerurlaub – und soll sich einen Monat später vollkommen überraschend auflösen.
Vorbei an der bereits bekannten Grenzgiraffe an der niederländischen A37 folgen wir der bekannten, eher tristen Strecke durch die Niederlande und Belgien nach Calais in Frankreich. Unseren Zwischenstop machen wir am Boerderijcamping „De Meet“ direkt auf der holländisch-belgischen Grenze in Huijbergen.
Die schmale Zufahrtsstraße liegt auf belgischem Staatsgebiet, der Platz selber jedoch in Holland. Wer nun morgens die sanitären Einrichtungen aufsucht, muss von Holland über Belgien wieder zurück nach Holland laufen. Verrückt. 🙂
Und schon wieder keine Waffel
Donnerstag, 31.03.2016
Um acht klingelte heute der Wecker, um 13:20 Uhr soll unser Zug im gut 250km entfernten Calais fahren. Somit bleibt genügend Zeit, unterwegs Ausschau nach einer belgischen Waffel zu halten. In einem Vorort von Brügge gibt es dann wenigstens etwas zu essen, wenn auch nur bei einer allseits bekannten US-amerikanischen Fastfood-Kette. Keine Waffel, dafür Burger. Ist ja fast so ähnlich.
In Calais nehmen wir dieses Mal den Zug durch den Kanaltunnel. Dieser war durch Zufall etwas günstiger als die Fähre, erweist sich allerdings in Punkto Service und Kundenfreundlichkeit bereits beim Buchungsvorgang als absolute Servicewüste, wodurch diese Verbindung für uns ein einmaliges Erlebnis bleiben wird.
Positiv anzumerken ist die Möglichkeit, beim Check-In auch einen früher fahrenden Zug als den Gebuchten ohne Aufpreis angeboten zu bekommen, was bislang bei den Fähren nicht möglich gewesen ist. Somit können wir direkt weiter zur Verladestelle fahren, anstatt eine halbe Stunde auf den von uns gebuchten Zug warten zu müssen.
LeShuttle, der Zug, selber bietet wenig bis gar keinen Komfort. Wie in einer Autowaschstraße stehen die Autos hintereinander und man bleibt während der etwa halbstündigen Tunneldurchfahrt im bzw. am Auto. Einziger Unterschied zur Autowaschanlage ist, dass das Auto nicht sauber wird.
Die Zugfahrt nach England gleicht einer Zeitreise, denn aufgrund der Zeitverschiebung erreicht man das Inselufer eine halbe Stunde vor der Abfahrt bei den Franzosen. Praktisch. 😉
Ob der gewonnenen halben Stunde machen wir uns bei Sonnenschein auf, die Gegend auf den bekannten engen Straßen des Landes zu erkunden. Gerüchteweise hat ENGland seinen Namen dem Umstand zu verdanken, dass die Straßen dort im Allgemeinen recht ENG sind.
Ohne festgelegtes Ziel geht es durch kleine Dörfer quer durch Kent, bis wir durch Zufall an einem kleinen Campingplatz in Ashurst vorbeifahren. Da es langsam Abend wird und wir eigentlich grillen wollen, drehen wir kurzerhand um und fragen nach einem Stellplatz für eine Nacht.
Auf der Manor Court Farm werden wir herzlich willkommen geheißen und bekommen einen tollen Stellplatz neben alten Farmgebäuden zugewiesen, der nicht ganz so feucht vom Boden her ist.
Auf der Farm selber gibt es neben den obligatorischen Schafen Hühner, einen Puter, Katzen, Meerschweinchen und alles mögliche andere Getier. Der Hof ist sehr ruhig und idyllisch gelegen und bietet neben dem Camping auch kleine Ferienwohnungen an. Als Highlight kann man sich eine eigene Henne mieten, die einem (mit etwas Glück) jeden Morgen ein eigenes Ei legt. 🙂
Am Abend wird ausgiebig gegrillt und der Einstand in den Englandurlaub als rundum gelungen angesehen.
Endlich Stau auf der M25
Freitag, 01.04.2016
Dadurch, dass wir gestern bereits ein gutes Stück geschafft haben und die inzwischen zur „Datenkrake“ gewordene Dartford Crossing umgehen wollen, haben wir heute nur noch knapp 300km bis nach Nottingham zu fahren. Wir beschließen, ganz gemütlich gegen 11 aufzubrechen, um gegen 16 Uhr auf dem uns inzwischen wohlbekannten Campingplatz in Nottingham anzukommen. Nicht eingerechnet haben wir den omnipräsenten Verkehrsstau auf der M25, dank welchem wir geschlagene 2,5 Stunden für 40 Kilometer benötigen. War also nichts mit pünktlich ankommen.
Hinter London kommen wir zügig voran und sind gegen 18:30 Uhr endlich auf dem Thornton’s Holt Caravan Park angekommen, unserem Quartier für die nächsten vier Nächte.
Viel verändert hat sich nicht, insbesondere das seit unserem ersten Besuch im Herbst 2014 in Bau befindliche neue Sanitärhaus besitzt nun zwar bereits fertige Wände, allerdings steht gerade erst der Einbau der Beleuchtung an. Ob wir im nächsten Jahr tatsächlich die ersten sein werden, die in den Genuss des neuen Luxus kommen würden?
UPDATE 15.07.2017:
Auf meiner Cornwall-Tour im Sommer 2017 kam ich tatsächlich in den Genuss, als einer der ersten Gäste das neue Sanitärgebäude ausgiebig testen zu dürfen: Hell, geräumig und mit Fußbodenheizung. Zwei Wochen später ging es dann in den Regelbetrieb. ♥
Auch die Hühner, die uns bereits beim ersten Besuch nicht von der Seite wichen, sind wieder da. Und auch der Hahn wacht darüber, dass ja keines seiner Hühner fremd geht.
Perfektes Eishockeywochenende
Samstag, 02.04.2016 – Montag, 04.04.2016
Das Wochenende lässt sich wieder einmal als grandios beschreiben. Zehntausend Eishockeyfans aus ganz Großbrittannien verwandeln Nottingham in eine reine Partymeile. Dabei bleibt es mehr als friedlich, alle Fanlager feiern miteinander, egal ob während der Spiele oder vorher bzw. nachher in den unzähligen Pubs der Stadt.
Zu unserer großen Freude gewinnen die Nottingham Panthers dieses Jahr die Playoffs und sind somit britischer Eishockeymeister. Besser konnte es nicht kommen. 🙂
Am Montag statten wir dem Rushcliffe Abbey, welches wir 2014 bereits besichtigt hatten, auf Wunsch unserer Damen einen weiteren Besuch ab. Abends treffen wir uns dann zu einem kleinen Abschiedsessen mit den restlichen Hamburgern und unseren englischen Freunden, sodass wir morgen gut gelaunt und gut gestärkt auf unsere kleine Rundtour durch den Süden Englands aufbrechen können.
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