Pässe, bitte
Freitag, 14.08.2015
Wirklich gut geschlafen haben wir nicht. Die Gedanken, ob die Reise mit dem Defekt des Didimobils hier am Fuße des Bernina ein abruptes Ende finden soll, überwogen irgendwie. Um halb acht stehen wir also auf, kurz frisch machen und Zähne putzen, und dann darf das Didimobil auch pünktlich um acht auf die Bühne.
In der Zwischenzeit schauen wir uns ein wenig in der Nähe um und entdecken ein altes Sägewerk unten am Fluss. Ob es tatsächlich noch genutzt wird oder eher ein Museum darstellt, können wir leider nicht herausfinden.
Nach einer guten Stunde dann die erlösende Nachricht: Es war tatsächlich lediglich das Achslager trockengelaufen, mit ein wenig neuer Schmierung ist es getan und wir können weiterfahren. Wir drücken dem netten Mechaniker 20,-€ in die Hand (wir haben bis dato noch keine Bank gefunden, um Franken zu besorgen), die Reparaturkosten übernimmt ihm zufolge der ADAC. Somit haben wir nicht nur die 40,-€ für den Campingplatz gespart. (Y)
Also wagen wir erneut die Auffahrt auf den Bernina-Pass, die dieses Mal tadellos klappt. Gestern hätten uns nur noch etwa drei Kilometer bis zur Passhöhe gefehlt…
Nach dem Scheitelpunkt befindet man sich auf einer alpinen Hochebene mit dem Lago Bianco, der so gar nicht weiß, sondern eher türkis-grün daher kommt.
Weiter verläuft die Straße parallel zur berühmten Bernina-Bahn, die seit 2008 Bestandteil des UNESCO-Weltkulturerbes ist und fast ohne Tunnel St.Moritz mit Tirano über den Berninapass verbindet.
Auf dem weiteren Weg Richtung Zürich passieren wir den mächtigen Morteratsch-Gletscher, dessen Spitze leider von Wolken umhüllt ist.
Anstatt 40,-€ für die Benutzung der Schweizer Autobahnen zu zahlen und die Alpen in langen Tunneln zu durchqueren, nehmen wir die landschaftlich schönere Route über die Pässe. Zeitlich macht das im Endeffekt einen Unterschied von vielleicht drei Stunden auf 200 Kilometern.
Am Flüelapass wollen wir eigentlich noch einen kleinen Zwischenstop einlegen, allerdings kommt aus der anderen Richtung gerade ein Reisebus voller Senioren an, die obachtlos über die Straße irren, was uns dazu verleitet, doch lieber weiterzufahren.
Die Abfahrt führt in sanftem Gefälle erneut durch fast unberührte hochalpine Landschaft, das Wetter jedoch mag auch hinter diesem Pass nicht wirklich besser werden.
Nach knapp sieben Stunden über mehrere 2.000er Pässe erreichen wir letztlich Zwillikon, wo beim örlichen Schützenverein das Bullitreffen der VW-Bus-Freunde Schweiz stattfindet.
VW-Bus-Treffen Zwillikon
Samstag, 15.08.2015
Leider ist der heutige Tag ziemlich verregnet, Temperaturen um die 17°C sind auch nicht unbedingt das, was wir von den letzten Wochen gewöhnt sind. Dennoch ist es ein schönes, kleines, familiäres Bullitreffen.
Zurück nach Deutschland
Sonntag, 16.08.2015
Heute verlassen wir die Schweiz wieder in Richtung Deutschland. Der Sohn möchte noch jemanden in Heidelberg treffen und so machen wir uns auf den Weg dorthin, aber nicht, ohne die wohl beste Dusche unserer bisherigen Reisen ausgiebig genutzt zu haben.
Das Wetter ist immer noch durchwachsen, somit fällt der Abschied von der Schweiz nicht allzu schwer. Wir überqueren die Grenze und den Rhein in Koblenz (Ja, in Koblenz. Liegt in der Schweiz am Rhein. Sachen gibts… 😉 ) und hoffen auf schöneres Wetter im Schwarzwald, um dort noch einmal sommerrodeln zu können. Wir haben tatsächlich Glück, und es hört kurzzeitig auf zu nieseln.
Zurück auf der Autobahn geht es anschließend immer dem Regenbogen entgegen. Wenn das kein Glück bringt, wissen wir auch nicht weiter. 😉
Heidelberg erreichen wir am Abend, auf dem kleinen Campingplatz direkt an der Elbe am Neckar bekommen wir sogar ein Plätzchen direkt am Wasser und da es gerade trocken ist, machen wir uns noch auf in die Stadt, um nach etwas Nahrung zu suchen.
Wir werden im Weissen Schwanen fündig, schlagen uns die Bäuche voll und machen uns satt und müde auf den Weg zurück zum Campingplatz.
Heidelberg
Montag, 17.08.2015
Das schlechte Wetter kommt uns heute morgen ganz gelegen. Da Junior sich erst am Mittag mit seinen Bekannten treffen will, können wir genüsslich ausschlafen.
Gegen elf Uhr fahren wir in einen Vorort von Heidelberg, treffen uns mit Juniors Bekannten und gehen lecker Thailändisch essen. Nachmittags haben wir uns in Heidelberg mit einer lieben Eishockeyfreundin verabredet, die uns ein wenig von ihrer Heimat zeigt. Hauptattraktion von Heidelberg neben der Altstadt ist das Schloss, bzw. dessen Ruine.
Vom Schloss, welches heute teilweise als Kulturzentrum genutzt wird, hat man einen fantastischen Blick auf die Neckarstadt Heidelberg. Im Schloss selber befindet sich das größte Weinfass der Welt mit einem Fassungsvermögen von rund 220.000 Litern. Angeblich hat dieses mal jemand an einem Abend ausgetrunken.
Den Abend lassen wir in einer der vielen altehrwürdigen Studentenkneipen ausklingen und verabreden uns für den nächsten Abend zum Schnitzelessen im Haus der 100 Schnitzel.
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