Auf nach Österreich
Freitag, 18.07.2014
Heute liegen nur knapp 200km Fahrstrecke vor uns, sodass wir den Morgen erneut zum ausgiebigen Frühstücken und Sonne genießen nutzen.
Gegen Mittag verlassen wir den Stellplatz, auf dem im Sommer übrigens regelmäßig das „Chiemsee Summer Festival“ stattfindet, Richtung Österreich. Da unser Ziel, Kals am Großglockner, komplett ohne Autobahn erreichbar ist, verzichten wir auf den Kauf einer Autobahnvignette.
Die Straße über den Pass Thurn bietet bereits ab Beginn herrliche Ein- und Ausblicke in die alpine Bergwelt, mehrere Pausen sind daher bereits hier unerlässlich.
Über die Felbertauernstraße gelangen wir durch den Felbertauern-Tunnel und an Matrei vorbei bis nach Huben, von wo die 13 Kilometer lange Bergstraße nach Kals am Großglockner, wo das Bulli-Treffen stattfindet, abzweigt.
Nach dem Einchecken auf dem Campingplatz geht es zur Anmeldung zum „10. Großglockner VW-Bus-Treffen„, zu dem etwa 400 Bullis (meist T1 und T2, aber vereinzelt auch Brüder und Schwestern des Didimobils) aus ganz Europa angereist sind. Das Highlight des Tages bildet eine Ausfahrt über die Kalser Großglocknerstraße bis hinauf zum Lucknerhaus, von wo man einen herrlichen Blick auf den mit 3.798m höchsten Berg Österreichs hat. Ein Gruppenfoto mit allen Bullis darf da natürlich nicht fehlen.
Den Abend lassen wir mit leckerem Essen und dem ein oder anderen Bier fröhlich ausklingen, bevor es am nächsten Tag auf eine große Großglockner-Rundfahrt gehen soll.
Großglockner-Rundfahrt
Samstag, 19.07.2014
Heute soll das Highlight der Alpentour stattfinden: Mit 400 Bullis einmal um den Großglockner. Also geht es morgens um neun in einer ewig langen Fahrzeugschlange gemütlich die 13km den Berg hinunter, den wir uns gestern mühsam erkämpft haben, um dann etwa eine halbe Stunde vor Huben auf die örtliche Polizei zwecks Absperrung der Straße zu warten. Klasse Idee, die Umsetzung mit 400 Fahrzeugen ist dann jedoch nicht wirklich praktikabel und so zieht sich das Volkswagen-Feld langsam aber stetig auseinander.
Vor dem Felbertauerntunnel herrscht durch den großen Andrang an VW-Bussen ebenfalls eine erhöhte Wartezeit, da die Straße durch einen Murenabgang ein paar Monate zuvor beschädigt worden ist und jetzt eine provisorische Straße mit Blockabfertigung den Verkehr aufnehmen muss.
Nach etwa einer Stunde erreichen wir dann den Beginn der eigentlichen „Großglockner Hochalpenstraße„. Bei 25°C im Schatten und herrlichstem Sonnenschein kämpfen sich die Bullis die etwa 30km bis zur Passhöhe den Berg hinauf. Gerade die luftgekühlten Fahrzeuge haben so ihre Probleme damit. Zum Glück gehört das Didimobil zu einer der letzten Bauserien und ist bereits mit einer Wasserkühlung ausgestattet.
Neben der gandiosen Bergstraße mit überwältigendem Landschaftspanorama mahnen immer wieder Hinweisschilder zur Vorsicht vor Murmeltieren. Wir sind vorsichtig, sehen aber trotzdem keines. Nicht-existente Tiere sollen noch ein fester Bestandteil der Didimobil-Touren werden.
Wir lassen das Auto am Fuße der Edelweißspitze stehen und erklimmen die letzten 300 Höhenmeter zu Fuß in der Annahme, der kleine Parkplatz am Gipfel könnte bereits mit Bullis komplett belegt sein. Wir sollen falsch liegen, aber die kleine Bergwanderung ist eine willkommene Abwechslung bei nach wie vor über 20°C in 2.500m Höhe.
Nach einer kleinen Rast auf der Edelweißspitze machen wir uns wieder auf den Weg zum Didimobil. Inzwischen sind wir gefühlt das „Schlusslicht“ und haben den Anschluss an den Rest der Bullis verloren – der Abstecher zum Gipfel war nämlich gar kein Bestandteil der Rundfahrt.
Ohne den Anschluss an die inzwischen weit auseinandergezogene Gruppe wiederzufinden, genießen wir den restlichen Tag auf der Großglocknerstraße, machen eine Schneeballschlacht und fahren schlussendlich noch zur Pasterze, dem größten Gletscher Österreichs und mit 8km längsten Gletscher der Ostalpen, der jedoch aufgrund der hohen Temperaturen einen eher tristen und grauen Eindruck macht. Unterwegs passieren wir einige Wasserfälle entlang einer der wohl sehenswertesten Alpenquerungen Österreichs.
Die Abfahrt von der Großglockner-Hochalpenstraße verläuft dann eher unspektakulär. Vorbei an der Kirche von Heiligenblut erreichen wir kurz nach 20 Uhr wieder unseren Campingplatz in Kals.
Malta-Hochalm-Straße und Stausee
Sonntag, 20.07.2014
Der Wetterbericht für heute verheisst nichts Gutes; nach hochsommerlichen Tagen soll es heute eigentlich regnen. Eigentlich, denn der Morgen beginnt wie die letzten Tage mit strahlendem Sonnenschein. So beschliessen wir, uns noch ein wenig in der Gegend umzuschauen und machen uns auf den Weg zur größten Staumauer Österreichs, der Kölnbreinsperre am Ende der Malta-Hochalm-Straße.
Die Malta-Hochalm-Straße ist schon eine kleine Attraktion für sich. Ursprünglich nur für den internen Verkehr zur Staumauer gebaut, schlängelt sie sich zum Teil einspurig (ampelgeregelt) am Felshang vorbei, mit scharfen Kurven und engen Tunneln. Kurz vor dem Ende der Straße an der Kölnbreinsperre bietet sich ein herrlicher Panoramablick über den Vorspeicher Galgenbichl bis hin zur beeindruckenden Staumauer der Kölnbreinsperre.
An der Staumauer selbst gibt es eine weitere Attraktion: Den Skywalk. Die begehbare Metallkonstruktion bildet eine Art Balkon von der Staumauer, etwa 200m über dem Boden. Nichts für Leute mit Höhenangst!
Ein kleines Wirtshaus etwa 600m entlang des Stauseeufers weckt anschließend unsere Neugierde, schließlich ist es inzwischen Mittagszeit. Da langsam dunkle Wolken aufziehen und das Wetter gerade in den Bergen unberechenbar ist, entschieden wir uns, dort einzukehren, was sich keine zwanzig Minuten später als sehr weise Entscheidung herausstellen soll.
Die weitere Route an diesem Tag führ uns zurück ins Tal und von dort über den Katschberg-Pass mit seinen bis zu 20%igen Steigungen (20km/h im ersten Gang…) nach Schladming, wo wir eine Bekannte von Josha besuchen.
Gegen Abend dann die ungewisse Frage: Wo übernachten wir heute? Der örtliche Campingplatz möchte knapp 50,-€ für eine Nacht haben, und so fahren wir nach kurzer Recherche im Internet weiter nach Bad Aussee und finden mit dem Bauernhofcamping Temel einen gemütlichen kleinen Platz für die Nacht – abgesehen von den doch sehr früh aufstehenden Schafen auf der Weide nebenan.
Den Tag lassen wir bei einem kühlen Bier am nahegelegenen See ausklingen.
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Wer möchte nicht den Großglockner besuchen? Für die Meinen wäre es eine eine tolle Möglichkeit, den höchsten Berg im Lande zu besteigen. Die herrlichen Aussichten hinterlassen bestimmt unvergessliche Eindrücke. Toll, wenn auch eine Ferienwohnung in der Nähe zum Vermieten gäbe.
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